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Arten von Wallboxen
Welche Ladelösung passt zu Ihnen?

Richard Köller M. Sc. Ingenieur · Zuletzt aktualisiert: 01.10.2025

Allgemein · 13 Min. Lesedauer

Ladesäule
GSE Green Solar Energy GmbH Logo

Richard Köller

Ingenieur, CTO

 

Richard ist Gründer und technischer Leiter der GSE und im Photovoltaik Bereich seit 2019 tätig.

Das Wichtigste in Kürze:

Wallboxen sind die zentrale Ladeinfrastruktur für Elektroautos im eigenen Zuhause. Je nach Ausstattung und Technik unterscheiden sich die Modelle deutlich – von der einfachen AC-Wallbox bis hin zu intelligenten Ladelösungen mit Photovoltaik-Integration. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Arten von Wallboxen und ihre Unterschiede.

AC-Wallbox

Der Standard fürs Heimladen

Die meisten privaten Wallboxen arbeiten mit Wechselstrom (AC) und bieten eine Ladeleistung von 11 kW oder 22 kW. Damit lassen sich Elektroautos wesentlich schneller und sicherer laden als an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose. Die gängigste Variante ist die 11 kW-Wallbox, da die meisten Fahrzeuge ohnehin nicht mehr als diese Leistung beim AC-Laden aufnehmen können. Eine 22 kW-Wallbox ist dann sinnvoll, wenn das Auto einen entsprechend leistungsstarken Onboard-Lader besitzt und ein schnellerer Ladevorgang benötigt wird.

Familie neben Elektroauto

DC- Wallbox

Schnellladen für Zuhause

Neben AC-Wallboxen gibt es auch DC-Ladestationen, die das Fahrzeug direkt mit Gleichstrom laden. Diese sogenannten „Heim-Schnelllader“ erreichen Ladeleistungen von 20 kW und mehr und umgehen den Onboard-Charger des Autos. Damit lassen sich Fahrzeuge erheblich schneller aufladen. Allerdings sind DC-Wallboxen deutlich teurer in der Anschaffung und Installation und kommen daher meist in gewerblichen oder halböffentlichen Anwendungen zum Einsatz.

Wallbox

Ein- und dreiphasige Wallboxen

Was ist der Unterschied?

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Wallboxen ist die Anzahl der Phasen, mit denen geladen wird. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einphasigen und dreiphasigen Wallboxen.

Eine einphasige Wallbox lädt über nur eine Stromleitung. In Deutschland ist die Ladeleistung dabei technisch auf maximal 4,6 kW begrenzt. Für kleinere Elektroautos oder Plug-in-Hybride kann diese Ladeleistung ausreichend sein, für größere Fahrzeugbatterien bedeutet das jedoch sehr lange Ladezeiten. In der Praxis wird ein Auto mit einer 50-kWh-Batterie an einer einphasigen Wallbox erst nach mehr als 10 Stunden vollständig geladen – für viele Nutzer im Alltag eher unpraktisch.

Deutlich effizienter sind dreiphasige Wallboxen. Hier fließt der Strom gleichzeitig über drei Leitungen, sodass Ladeleistungen von 11 kW bis 22 kW erreicht werden können. Damit verkürzt sich die Ladezeit erheblich: Ein Fahrzeug mit 50-kWh-Batterie ist an einer 11-kW-Wallbox nach etwa 5 Stunden vollgeladen. Viele moderne Elektroautos sind bereits für das dreiphasige Laden ausgelegt und können diese Ladeleistung optimal nutzen.

E-Auto am laden

Intelligente Wallboxen

Macht das Sinn für mich?

Smarte oder intelligente Wallboxen bieten weit mehr als nur eine Ladebuchse. Sie lassen sich über App oder Webportal steuern, ermöglichen die Planung von Ladezeiten und liefern Statistiken zum Energieverbrauch. Besonders praktisch sind Modelle mit Lastmanagement, die die verfügbare Strommenge auf mehrere Fahrzeuge verteilen und so Überlastungen im Hausnetz verhindern. Viele intelligente Wallboxen erhalten zudem regelmäßige Software-Updates und bleiben damit zukunftssicher.

Wallbox

Wallboxen PV-Überschussfunktion

Ideal für die eigene Photovoltaikanlage

Eine der interessantesten Funktionen moderner Wallboxen ist das PV-Überschussladen. Dabei wird das Elektroauto gezielt mit überschüssigem Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage geladen. Anstatt den ungenutzten Strom für eine vergleichsweise geringe Vergütung ins öffentliche Netz einzuspeisen, wird er direkt im eigenen Haushalt genutzt – und zwar dort, wo der Energiebedarf besonders hoch ist: beim Laden der Fahrzeugbatterie.

 

Wie funktioniert PV-Überschussladen?

Das Prinzip ist einfach: Die Wallbox misst kontinuierlich, wie viel Strom im Haushalt aktuell verbraucht wird und wie viel Energie die Photovoltaikanlage gleichzeitig erzeugt. Entsteht dabei ein Überschuss, leitet die Wallbox diesen direkt in das angeschlossene Elektroauto. Je nach Wallbox-Modell erfolgt die Steuerung über verschiedene Wege:

  • Messung mit Stromsensoren (CT-Klemmen), die den aktuellen Energiefluss im Haus überwachen

  • Kommunikation mit dem Wechselrichter, der die Stromproduktion der PV-Anlage meldet

  • Smart Meter oder Energiemanagementsysteme, die Verbrauch und Erzeugung intelligent koordinieren

So wird sichergestellt, dass das Auto wirklich nur dann geladen wird, wenn ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht – ohne zusätzlichen Netzstrom zu beziehen.

 

Vorteile des PV-Überschussladens

  • Maximaler Eigenverbrauch: Statt Strom einzuspeisen, nutzen Sie ihn direkt selbst – das steigert die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage.

  • Kostenvorteil: Solarstrom ist mit Gestehungskosten von ca. 7–15 Cent/kWh deutlich günstiger als Netzstrom (aktuell rund 30–40 Cent/kWh).

  • Klimaschutz: Ihr Elektroauto fährt mit sauberem, erneuerbarem Strom und reduziert so CO₂-Emissionen erheblich.

  • Schonung der Batterie: Da der Ladevorgang meist mit moderaten Ladeleistungen erfolgt, wird die Fahrzeugbatterie geschont.

  • Unabhängigkeit: Je höher der Anteil selbst genutzten Stroms, desto weniger abhängig sind Sie von Strompreisschwankungen und Netzbezug.

 

Steuerung und Modi beim PV-Überschussladen

Viele intelligente Wallboxen bieten flexible Lademodi:

  • Reiner Überschussmodus: Das Auto wird ausschließlich dann geladen, wenn Solarstromüberschuss vorhanden ist.

  • Hybridmodus: Solarstrom hat Vorrang, bei Bedarf wird aber Netzstrom hinzugezogen, um den Ladevorgang zu beschleunigen.

  • Zeitgesteuertes Laden: Das Laden kann auf bestimmte Tageszeiten (z. B. Mittagsstunden mit hohem PV-Ertrag) optimiert werden.

Diese Steuerung erhöht die Flexibilität und sorgt dafür, dass Sie die Energie genau nach Ihren Bedürfnissen nutzen können.

 

Technische Voraussetzungen

Damit PV-Überschussladen funktioniert, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Leistungsfähige Photovoltaikanlage, die neben dem Haushaltsstrom auch Überschüsse für das Auto liefert

  • Wallbox mit PV-Überschussfunktion oder die Anbindung an ein Energiemanagementsystem

  • Kompatibilität mit dem Wechselrichter oder Smart Meter, um Produktion und Verbrauch exakt abzugleichen

  • Optional: Batteriespeicher, der den überschüssigen Solarstrom zwischenspeichern kann, falls das Auto nicht angeschlossen ist

Planung PV-Anlage

Bidirektionale Wallboxen

Die Zukunft der Wallboxen

Während klassische Wallboxen ausschließlich dafür ausgelegt sind, Strom in die Batterie eines Elektroautos zu leiten, gehen bidirektionale Wallboxen einen entscheidenden Schritt weiter. Sie können Energie nicht nur aufnehmen, sondern auch wieder abgeben. Das macht das Elektroauto zu einem flexiblen Bestandteil des Energiesystems – sowohl im eigenen Haushalt als auch im öffentlichen Stromnetz.

Vehicle-to-Home (V2H): Das Haus mit Strom aus dem Auto versorgen

Beim Vehicle-to-Home-Prinzip wird die Batterie des Elektroautos als Stromspeicher für das eigene Haus genutzt. Tagsüber gespeicherte Energie, beispielsweise aus einer Photovoltaikanlage, kann abends ins Hausnetz zurückgespeist werden. Damit reduziert sich der Bedarf an Netzstrom erheblich. Besonders in Kombination mit PV-Anlagen ist V2H eine attraktive Lösung, da überschüssiger Solarstrom nicht ungenutzt bleibt, sondern zeitversetzt.

Vehicle-to-Building (V2B): Für Gewerbe und Mehrfamilienhäuser

Eine erweiterte Form von V2H ist Vehicle-to-Building. Hier werden mehrere Elektrofahrzeuge in ein lokales Energiesystem eingebunden, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern oder gewerblichen Immobilien. Die Autobatterien stabilisieren dabei den Eigenverbrauch und können Lastspitzen im Gebäude ausgleichen. Für Unternehmen mit E-Fahrzeugflotten eröffnet V2B die Möglichkeit, Stromkosten zu senken und gleichzeitig die Netzbelastung zu reduzieren.

Vehicle-to-Grid (V2G): Beitrag zur Netzstabilität

Die ambitionierteste Form ist das Vehicle-to-Grid, also die Rückspeisung von Strom aus Fahrzeugbatterien direkt ins öffentliche Netz. Hier werden E-Autos nicht mehr nur als Transportmittel gesehen, sondern als mobile, dezentrale Energiespeicher. In Zeiten hoher Nachfrage können sie Strom bereitstellen, in Zeiten niedriger Nachfrage Energie günstig aufnehmen. Damit leisten Elektroautos einen aktiven Beitrag zur Netzstabilität und Integration erneuerbarer Energien. Besonders bei schwankender Wind- und Solarstromerzeugung ist dieses Konzept ein wichtiger Baustein für die Energiewende.

Vehicle-to-Load (V2L): Stromversorgung unterwegs

Ein weiteres Anwendungsfeld ist das Vehicle-to-Load. Dabei wird der Strom aus der Fahrzeugbatterie direkt über spezielle Anschlüsse oder Adapter genutzt – etwa zum Betrieb von Elektrogeräten auf einer Baustelle, beim Camping oder in Notsituationen. Diese Funktion macht das Elektroauto zu einer mobilen Steckdose auf Rädern und ist bereits bei einigen aktuellen Fahrzeugmodellen verfügbar.

Chancen und aktuelle Hürden

Die Vorteile bidirektionaler Wallboxen liegen auf der Hand:

  • Höherer Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom

  • Unabhängigkeit vom Stromnetz und Schutz bei Stromausfällen

  • Aktive Teilnahme an der Energiewende durch Netzstabilisierung

  • Zusätzliche Einnahmemöglichkeiten durch Rückspeisung ins Netz

 

Doch die breite Einführung wird derzeit noch gebremst. Regulatorische Rahmenbedingungen sind in vielen Ländern, auch in Deutschland, noch nicht ausreichend definiert. Es fehlen einheitliche Standards zur Abrechnung und rechtliche Klarheit über die Rückspeisung. Zudem sind bislang nur wenige Fahrzeuge technisch für bidirektionales Laden ausgelegt. Auch die Anschaffungskosten bidirektionaler Wallboxen liegen deutlich höher als bei herkömmlichen Modellen.

Langfristig gilt die Technologie jedoch als Schlüssel, um Elektroautos in ein intelligentes Energiesystem zu integrieren. Mit dem Fortschritt bei Normen, Förderungen und der wachsenden Zahl kompatibler Fahrzeuge dürfte der Markt in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen.

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