Netzanschluss und Einspeisung
Richard Köller M. Sc. Ingenieur · Zuletzt aktualisiert: 17.09.2025
Allgemein · 8 Min. Lesedauer


Richard Köller
Ingenieur, CTO
Richard ist Gründer und technischer Leiter der GSE und im Photovoltaik Bereich seit 2019 tätig.
Das Wichtigste in Kürze:
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Wie funktioniert der Netzanschluss einer PV-Anlage?
In diesem Abschnitt erfährst du, welche Schritte nötig sind, um deine Photovoltaik-Anlage offiziell an das öffentliche Stromnetz anzuschließen – von der Anmeldung über technische Voraussetzungen bis zur Inbetriebnahme. -
Welche Einspeisevergütung gilt 2025 und wie wird sie berechnet?
Hier wird erklärt, welche Vergütungssätze für eingespeisten Solarstrom aktuell gelten, wie sich diese nach Anlagengröße und Einspeiseform unterscheiden und wie lange sie garantiert werden. -
Was sind die gesetzlichen Regelungen und Pflichten beim Anschluss laut EEG und Bundesnetzagentur?
Dieser Teil zeigt dir die meisten relevanten Gesetzesvorschriften, Meldepflichten und Verpflichtungen, die Bauherren oder Anlagenbetreiber kennen müssen. -
Welche technischen Anforderungen sind zu erfüllen?
In diesem Abschnitt lernst du, welche technischen Normen (z. B. Wechselrichter, Netzschutz, Messgeräte) relevant sind und welche Sicherheits-/Zertifizierungsanforderungen bestehen. -
Welche Kosten entstehen durch den Netzanschluss und wie läuft das Verfahren praktisch ab?
Hier erfährst du, wer welche Kosten tragen muss, wie lange die Genehmigungs- und Anschlussprozesse dauern und worauf man bei der Beantragung und Auswahl des Netzbetreibers achten sollte.
Netzanschluss und Einspeisung sind zentrale Teile jeder PV-Planung. Für Betreiber bedeutet das: rechtzeitige Anmeldung, Einhaltung gesetzlicher und technischer Anforderungen und Kenntnis der Einspeisevergütung. Wer diese Aspekte sorgfältig plant, sich über Vergütungssätze und Meldepflichten informiert und die Kosten realistisch einschätzt, kann viele Stolpersteine vermeiden und die Wirtschaftlichkeit der Anlage sichern.
In diesem Ratgeber erfährst du genaueres über die Netzanschlüsse und die Einspeisung im Zusammenhang mit Photovoltaik.
Wie funktioniert der Netzanschluss einer PV-Anlage?
Das Wichtigste im Überblick
Wenn du eine Photovoltaik-Anlage betreiben willst, musst du zunächst den Netzbetreiber in deiner Region über dein Vorhaben informieren. Das geschieht meist durch einen Netzanschlussantrag. Parallel dazu muss die Anlage in das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (MaStR) eingetragen werden. Erst, wenn alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind und der Netzbetreiber zugestimmt hat, darf der Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Wichtig ist: Der Netzanschluss für Anlagen aus erneuerbaren Energien ist gesetzlich vorrangig geregelt. Netzbetreiber sind verpflichtet, EE-Anlagen „unverzüglich“, also ohne schuldhaftes Zögern, an ihr Netz anzuschließen. (§ 8 EEG)
Stichpunkte zum Ablauf:
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Antrag beim zuständigen Netzbetreiber inklusive Angaben zu Leistung, Standort, Wechselrichter etc.
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Prüfung durch Netzbetreiber (z. B. Netzkapazität, Einspeisemöglichkeit, Leitungsnetze).
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Festlegung des Netzverknüpfungspunktes – jener Punkt, an dem deine Anlage ins öffentliche Netz einspeist.
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Bestätigung oder Mitteilung über notwendige Maßnahmen durch den Netzbetreiber (z. B. Ausbau, Anpassung).
Kurz und Knapp
Netzanschluss heißt: Anmeldung + Prüfung + Zustimmung durch Netzbetreiber; vorrangige Pflicht und rechtliche Sicherheit sind gesetzlich verankert.
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Oder lies weiter, um mehr über die Photovoltaikpflicht für Gebäudetypen zu erfahren.
Welche Einspeisevergütung gilt 2025 und wie wird sie berechnet?
Das ist zu beachten
Die Einspeisevergütung ist die Vergütung, die du bekommst, wenn dein Solarstrom ganz oder anteilig ins öffentliche Netz eingespeist wird. Seit dem 1. August 2025 gelten neue Vergütungssätze nach dem EEG. Für Anlagen mit kleiner Leistung (z. B. bis 10 kWp) beträgt die Vergütung bei Teileinspeisung aktuell 7,86 Cent/kWh, bei Volleinspeisung 12,47 Cent/kWh.
Je nach Leistungsklasse sinken die Vergütungssätze mit steigender Anlagengröße: z. B. zwischen 10 und 40 kWp bzw. 40 bis 100 kWp sind die Sätze deutlich niedriger. Die Einspeisevergütung wird für 20 Jahre ab Inbetriebnahme garantiert.
Weitere Aspekte:
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Die Vergütung richtet sich danach, ob Stromteilweise genutzt wird (Teileinspeisung) oder vollständig eingespeist wird (Volleinspeisung).
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Ab 2024/2025 erfolgt die Degression – die Vergütungssätze werden halbjährlich um etwa 1 % gesenkt. Damit reagiert das Gesetz auf sinkende Kosten und Marktbedingungen
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Neue EEG-Sätze für Einspeisung ab August 2025: ca. 7,86 ct/kWh bei Teileinspeisung, 12,47 ct/kWh bei voller Einspeisung – garantiert über 20 Jahre; Höhe hängt stark von der Größe der Anlage ab.

Was sind die gesetzlichen Regelungen und Pflichten beim Anschluss laut EEG und Bundesnetzagentur?
Das Wichtigste im Überblick
Gesetzlich ist der Netzanschluss von EE-Anlagen durch das EEG geregelt. Netzbetreiber müssen Anlagen vorrangig anschließen; auch Verzögerungen dürfen nicht schuldhaft sein. (§ 8 EEG)
Meldepflichten sind zwei-geteilt:
Registrierung bei Marktstammdatenregister (MaStR): Betreiber müssen ihre Anlage anmelden, spätestens nach Inbetriebnahme. Ohne Eintrag kein Anspruch auf Einspeisevergütung. Daten wie Leistung, Standort und Komponenten sind erforderlich.
Meldung beim Netzbetreiber:
Hier sind technische Daten nötig, z. B. zum Wechselrichter, Einspeisemodell, Einspeisung (Teileinspeisung vs. Volleinspeisung). Es gibt Fristen, innerhalb derer der Netzbetreiber reagieren muss.
Rechtsrahmen:
EEG 2023 ist aktuell maßgeblich; zentrale Vorschriften finden sich z. B. in §§ 8, 21, 48.
Bundesnetzagentur überwacht und reguliert insbesondere Netzanschluss, Marktstammdaten und Transparenz bei Vergütungssätzen.
Das EEG verpflichtet zur zeitnahen Anmeldung bei Netzbetreiber und MaStR; die Bundesnetzagentur sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Pflichten.

Welche technischen Anforderungen sind zu erfüllen?
Das Wichtigste im Überblick
Neben Melde- und Rechtsanforderungen gibt es technische Normen und Vorschriften, die jede PV-Anlage mit Netzanschluss erfüllen muss. Diese dienen der Sicherheit, der Netzstabilität und der Einhaltung technischer Leistungsstandards.
Wichtige technische Vorgaben:
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Netzschutz und Wechselrichternormen: Wechselrichter müssen bestimmte Normen wie z. B. VDE-Normen erfüllen, automatische Abschaltung bei Netzstörungen gewährleisten.
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Mess- und Zählertechnik: Es muss ein geeigneter Stromzähler verwendet werden (oft ein Zweirichtungszähler), der sowohl Verbrauch als auch Einspeisung misst.
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Netzverknüpfungspunkt: Der genaue Anschlussort wird durch den Netzbetreiber festgelegt; die Kosten können variieren je nachdem, wie weit die Anlage vom Netzanschlusspunkt entfernt ist.
Photovoltaik Firma
Sicherheitsbestimmungen: Dazu gehören Schutz gegen Rückspeisung bei Stromausfall, Vermeidung von Inselbetrieb ohne Netz, Schutz bei Überspannung etc.

Welche Kosten entstehen durch den Netzanschluss und wie läuft das Verfahren praktisch ab?
Das Wichtigste im Überblick
Kosten beim Netzanschluss können durchaus variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, z. B. Leistung der PV-Anlage, Entfernung zum Netzanschlusspunkt, notwendiger Netzverstärkung oder zusätzlichen Baumaßnahmen.
Typische Kostenfaktoren:
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Anschlusskabel und -leitung bis zum Netzverknüpfungspunkt
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Einbau von Mess- und Zählertechnik (manchmal ein Zweirichtungszähler)
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Kosten für Anpassungen oder Erweiterungen im Netz, wenn die Einspeisung das Netz belasten könnte
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Gebühren oder Entgelte, die der Netzbetreiber für die Prüfung oder Bearbeitung erhebt
Verfahrensdauer & praktischer Ablauf:
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Antrag beim Netzbetreiber + Einreichung technischer Unterlagen
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Netzbetreiber prüft, ob Netzkapazitäten vorhanden sind oder ob Aufrüstung nötig ist
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Netzbetreiber teilt schriftlich mit, ob Anschluss möglich ist oder welche Maßnahmen nötig sind
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Installation, Montage, technische Prüfung
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Inbetriebnahme und Meldung beim MaStR
Gesetzlich gilt: Der Netzbetreiber muss innerhalb weniger Wochen reagieren – z. B. müssen sie spätestens zwei Monate nach Eingang der Meldung dem Anschlussnehmenden entweder zustimmen oder den notwendigen Zeitrahmen und Maßnahmen benennen

Fazit
Damit ergibt sich:
Der Netzanschluss und die Einspeisung sind elementare Schritte zum Betrieb einer Photovoltaikanlage. Für Anlagenbetreiber 2025 gilt: Einspeisevergütung ist nach EEG garantiert, aber vergütungssätze sind abhängig von Leistung und Einspeiseart und werden halbjährlich angepasst. Netzbetreiber haben gesetzliche Pflichten zum unverzüglichen Anschluss, und Melde- sowie technische Anforderungen sind strikt einzuhalten. Wer frühzeitig Planung, Antragstellung und technische Ausrüstung organisiert, spart Zeit und Geld und sichert sich Vergütungen.
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