Dimensionierung eines Wechselrichters
Finden Sie die passende Größe
Richard Köller M. Sc. Ingenieur · Zuletzt aktualisiert: 01.08.2025
Allgemein · 16 Min. Lesedauer


Richard Köller
Ingenieur, CTO
Richard ist Gründer und technischer Leiter der GSE und im Photovoltaik Bereich seit 2019 tätig.
Das Wichtigste in Kürze:
Ein Wechselrichter ist das Herzstück jeder Photovoltaikanlage: Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um – erst dadurch kann der Strom im Haushalt genutzt werden. Damit die Anlage effizient arbeitet, ist es entscheidend, den Wechselrichter richtig zu dimensionieren. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es bei der Planung ankommt und wie Sie den optimalen Wechselrichter für Ihre PV-Anlage berechnen.
Ein falsch dimensionierter Wechselrichter kann die Effizienz Ihrer Anlage deutlich reduzieren:
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Ist er zu klein, kann nicht die gesamte erzeugte Energie umgewandelt werden – es kommt zu Ertragsverlusten.
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Ist er zu groß, arbeitet der Wechselrichter oft im Teillastbereich und verursacht unnötige Kosten.
Ziel ist es, die Wechselrichterleistung so zu wählen, dass sie optimal zum Ertrag der Solarmodule passt – unter Berücksichtigung von Standort, Dachausrichtung, Temperaturverhalten und weiteren Faktoren.
Leistungsdimensionierung
Das richtige Verhältnis von Modul- und Wechselrichterleistung
Die Nennleistung des Wechselrichters sollte in einem sinnvollen Verhältnis zur installierten PV-Leistung stehen. Dieses Verhältnis wird oft mit dem Auslegungsfaktor SRAC (Sizing Ratio AC) beschrieben:
SRAC = PV-Leistung / Wechselrichterleistung
Ein Wert von 1,0 gilt als optimal. Werte zwischen 0,9 und 1,1 sind in der Praxis gängig. In bestimmten Fällen – z. B. bei Ost-West-Ausrichtung – kann eine leichte Unterdimensionierung sogar wirtschaftlicher sein.
Beispiel:
10 Module à 400 Wp → 4.000 Wp Gesamtleistung
Empfohlene Wechselrichterleistung: 3.600 bis 4.400 VA

Temperaturkoeffizient
Wie das Klima die Spannung beeinflusst
Die Spannung von PV-Modulen sinkt mit steigender Temperatur. Der sogenannte Temperaturkoeffizient (in %/°C) gibt an, wie stark dieser Effekt ist.
Beispiel:
Temperaturkoeffizient: −0,3 %/°C
Modulspannung bei 25 °C: 36 V
Modultemperatur im Sommer: 50 °C
→ Spannungsverlust: 7,5 % → reale Spannung: ca. 33,3 V
Diese Abweichungen müssen bei der Spannungsdimensionierung berücksichtigt werden – besonders in warmen Regionen.

Wirkungsgrad
Je höher, desto besser
Der Wirkungsgrad eines Wechselrichters beschreibt, wie viel der eingespeisten Energie in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Gute Modelle erreichen Werte von 95–98 %, High-End-Geräte bis zu 99 %.
Beispiel:
DC-Leistung: 1.000 W → bei 96 % Wirkungsgrad entstehen 960 W AC-Strom.
Schon geringe Unterschiede beim Wirkungsgrad summieren sich über Jahre zu erheblichen Energieverlusten – achten Sie deshalb auf möglichst hohe Werte.
Über- oder Unterdimensionierung
Was ist besser?
Der Wirkungsgrad eines Wechselrichters beschreibt, wie viel der eingespeisten Energie in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Gute Modelle erreichen Werte von 95–98 %, High-End-Geräte bis zu 99 %.
Beispiel:
DC-Leistung: 1.000 W → bei 96 % Wirkungsgrad entstehen 960 W AC-Strom.
Schon geringe Unterschiede beim Wirkungsgrad summieren sich über Jahre zu erheblichen Energieverlusten – achten Sie deshalb auf möglichst hohe Werte.
Die Rolle von Auslegungstools
Professionelle Planungstools unterstützen bei der Dimensionierung durch Einbeziehung folgender Faktoren:
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Standort und Ausrichtung
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Modultyp und Anzahl
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Wetterdaten (z. B. Globalstrahlung)
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Verkabelung und Leitungsverluste
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Lastprofile im Haushalt
Die Nutzung solcher Tools ist für eine präzise Auslegung sinnvoll – eine abschließende Planung sollte aber immer durch eine Fachkraft erfolgen.
Anforderungen bei größeren Anlagen
Bei gewerblichen Anlagen (z. B. > 100 kWp) ist die Wechselrichter-Dimensionierung besonders anspruchsvoll. Hier gelten zusätzliche Anforderungen:
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Jeder Modulstring muss ähnliche Leistungsdaten (Ausrichtung, Neigung, Verschattung) aufweisen.
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MPP-Tracker müssen sinnvoll zugewiesen werden.
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Spannungs- und Stromgrenzen der Wechselrichter dürfen nicht überschritten werden.
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Der Dimensionierungsfaktor liegt hier häufig im Bereich von 110–130 %, um maximale Wirtschaftlichkeit zu erzielen.

Die richtige Auslegung zahlt sich aus
Ein optimal dimensionierter Wechselrichter sorgt für eine effiziente und wirtschaftliche Nutzung Ihrer Photovoltaikanlage. Dabei kommt es auf das richtige Verhältnis zwischen Modul- und Wechselrichterleistung, passende Spannungsbereiche, Temperaturverhalten sowie einen hohen Wirkungsgrad an.
Auch wenn Sie erste Berechnungen selbst durchführen können, sollte die finale Auslegung immer durch eine Fachfirma erfolgen – um Fehlkäufe und spätere Leistungsverluste zu vermeiden.
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Vor Investitions- oder Entscheidungsmaßnahmen solltest du dich immer an qualifizierte Fachpersonen wenden.
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