Kennzahlen von Wechselrichter
Alle Infos aus dem Datenblatt erklärt
Richard Köller M. Sc. Ingenieur · Zuletzt aktualisiert: 01.08.2025
Allgemein · 29 Min. Lesedauer


Richard Köller
Ingenieur, CTO
Richard ist Gründer und technischer Leiter der GSE und im Photovoltaik Bereich seit 2019 tätig.
Das Wichtigste in Kürze:
Ein Wechselrichter ist das zentrale Bindeglied zwischen Solarmodulen und Stromverbrauch. Er wandelt den von den Modulen erzeugten Gleichstrom (DC) in wechselstromfähigen Strom (AC) um, der im Haushalt genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Wer eine Photovoltaikanlage plant, sollte die technischen Kennzahlen eines Wechselrichters verstehen – denn sie entscheiden über Leistung, Effizienz und Kompatibilität der gesamten Anlage.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel der aufgenommenen Energie der Wechselrichter tatsächlich in nutzbaren Strom umwandelt. Ein hoher Wirkungsgrad (z. B. über 97 %) bedeutet geringere Energieverluste. Es wird dabei zwischen dem maximalen Wirkungsgrad und dem europäischen Wirkungsgrad unterschieden:
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Maximaler Wirkungsgrad: Gibt den Bestwert bei optimaler Auslastung an.
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Europäischer Wirkungsgrad: Relevanter Durchschnittswert unter realen Bedingungen.
MPP-Tracker (Maximum Power Point Tracker)
Ein Wechselrichter mit mehreren MPP-Trackern kann unterschiedliche Strings (Reihen aus Solarmodulen) getrennt optimieren. Das ist besonders wichtig, wenn verschiedene Modulflächen unterschiedlich zur Sonne ausgerichtet oder verschattet sind. Je mehr MPP-Tracker, desto flexibler und ertragreicher lässt sich die Anlage konfigurieren.

Eingangsspannung und Eingangsstrom
Diese Kennzahlen beschreiben die Spannung und Stromstärke, die der Wechselrichter von den PV-Modulen maximal aufnehmen kann:
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Startspannung: Mindestspannung, ab der der Wechselrichter arbeitet.
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Maximale Eingangsspannung: Obergrenze, die nicht überschritten werden darf.
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MPP-Spannungsbereich: Bereich, in dem der MPP-Tracker optimal arbeitet.
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Maximaler Eingangsstrom pro Tracker: Gibt an, wie viel Strom ein Tracker maximal verarbeiten kann.
Nennausgangsleistung (AC)
Die Nennausgangsleistung ist die maximale Dauerleistung, die der Wechselrichter ins Hausnetz oder öffentliche Netz einspeisen kann. Sie sollte zur Modulleistung und zum Eigenverbrauch passen. Einige Geräte bieten zusätzlich eine kurzzeitige Überlastfähigkeit, um Lastspitzen abzudecken.
Netzanschluss & Phasen
Wechselrichter können einphasig oder dreiphasig ausgelegt sein. Für kleine Anlagen (z. B. unter 4 kWp) reicht oft ein einphasiges Gerät. Größere Anlagen benötigen in der Regel einen dreiphasigen Anschluss, um die Netzvorgaben einzuhalten und eine gleichmäßige Lastverteilung zu ermöglichen.

Batterieschnittstelle (Hybrid-Wechselrichter)
Ein Hybrid-Wechselrichter verfügt über eine integrierte Schnittstelle für einen Batteriespeicher. Wichtige Kennzahlen sind hier:
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Maximale Lade-/Entladeleistung
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Betriebsspannungsbereich der Batterie
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Kompatible Speichersysteme
Diese Geräte ermöglichen die Eigenverbrauchsoptimierung durch Zwischenspeicherung des Solarstroms.
Kommunikationsschnittstellen
Moderne Wechselrichter lassen sich digital überwachen – über WLAN, Ethernet, RS485 oder Mobilfunkmodule (z. B. 4G). Die Anbindung an ein Online-Portal oder eine App ermöglicht die Auswertung von Stromproduktion, Fehlerdiagnose und Systemoptimierung

Schutzfunktionen und Normen
Ein Wechselrichter sollte verschiedene Sicherheitsfunktionen bieten, um die Anlage zuverlässig und normgerecht zu betreiben:
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DC-Lasttrennschalter zur sicheren Wartung
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Verpolungsschutz, Überspannungsschutz, Kurzschluss- und Fehlerstromschutz
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Inselnetzerkennung: Verhindert das Einspeisen bei Stromausfall
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Lichtbogenerkennung (AFCI): Erkennt gefährliche Lichtbögen
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PID-Protection: Schutz vor potenzialinduzierter Degradation der Module
Zudem muss das Gerät zertifizierten Netzanschlussnormen entsprechen (z. B. VDE-AR-N 4105 in Deutschland).
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