Dacharten für Photovoltaik
Warum die Dachart zählt
Richard Köller M. Sc. Ingenieur · Zuletzt aktualisiert: 10.09.2025
Allgemein · 6 Min. Lesedauer


Richard Köller
Ingenieur, CTO
Richard ist Gründer und technischer Leiter der GSE und im Photovoltaik Bereich seit 2019 tätig.
Das Wichtigste in Kürze:
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Welche Dacharten eignen sich grundsätzlich für Photovoltaik?
In diesem Abschnitt erfährst du, welche gängigen Dachformen sich für die Installation einer Solaranlage eignen – von klassischen Satteldächern bis zu Flach- oder Pultdächern, inklusive ihrer jeweiligen Besonderheiten. -
Was macht ein Dach besonders geeignet für PV?
Hier zeigen wir dir, welche Eigenschaften ein Dach mitbringen sollte, um besonders hohe Solarerträge zu ermöglichen – etwa Ausrichtung, Neigungswinkel, Verschattungsfreiheit und Dachfläche. -
Wie werden PV-Module je nach Dachform montiert?
In diesem Beitrag erfährst du, welche Montagearten bei den verschiedenen Dachtypen zur Anwendung kommen – ob Aufdachsysteme bei Schrägdächern, Aufständerungen bei Flachdächern oder integrierte Lösungen beim Neubau. -
Welche technischen Voraussetzungen muss das Dach erfüllen?
Dieser Abschnitt erklärt, welche baulichen und statischen Voraussetzungen ein Dach erfüllen muss – etwa Tragfähigkeit, Dichtigkeit und Auflagebedingungen für die Montagegestelle. -
Was ist bei Planung und Ausrichtung besonders zu beachten?
Hier liest du, wie Ausrichtung, Neigung, Verschattung und verfügbare Fläche den Ertrag deiner Anlage beeinflussen – und welche Kompromisse durch moderne Technik ausgeglichen werden können.
Die Wahl der Dachart spielt eine zentrale Rolle für die Planung und Ausführung einer Photovoltaikanlage. Mit der richtigen Ausrichtung, Dachneigung und Montagemethode lassen sich nahezu alle Dächer sinnvoll nutzen – vorausgesetzt, die statischen und technischen Voraussetzungen stimmen. Eine fundierte Bewertung vor der Installation sichert langfristig Effizienz und Ertrag.
Welche Dacharten eignen sich grundsätzlich für Photovoltaik ?
Alle gängigen Dachformen im Überblick
Photovoltaikanlagen lassen sich auf nahezu jeder Dachform installieren – vorausgesetzt, die baulichen und technischen Bedingungen stimmen. Ob Sattel-, Walm-, Flach- oder Pultdach: Jede Dachform bringt eigene Vor- und Nachteile mit sich. Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Varianten.
Satteldach
Der Klassiker für Solaranlagen
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Zwei geneigte Dachflächen, ideal bei Südausrichtung
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Üblicher Neigungswinkel meist zwischen 25–40°
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Gut geeignet für einfache Aufdachmontage
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Auch Ost-West-Ausrichtung möglich bei beidseitiger Belegung
Walmdach
Viel Fläche mit leicht erhöhter Komplexität
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Vier geneigte Flächen, oft gute Flächenausnutzung
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Erlaubt flexible Modulplatzierung auf mehreren Seiten
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Montage etwas aufwendiger durch unterschiedliche Ausrichtungen
Pultdach
Ideal bei südlicher Ausrichtung
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Nur eine geneigte Dachfläche
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Häufig in Neubauten gezielt für PV optimiert
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Neigung meist optimal planbar (z. B. 30–35°)
Flachdach
Flexibel durch Aufständerung
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Keine oder sehr geringe Neigung
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Module werden aufgeständert für optimale Ausrichtung
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Ost-West-Aufstellung besonders platzsparend
Dachformen - kurz und knapp
Fast jedes Dach kann für Photovoltaik genutzt werden – entscheidend sind Ausrichtung, Neigung, Verschattung und Statik. Satteldächer gelten als Idealtyp, aber auch Flach- oder Walmdächer bieten viel Potenzial. Bei Sonderformen ist eine individuelle Planung besonders wichtig.
Du bist dir unsicher, ob dein Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet ist?
Dann kontaktiere uns jetzt– wir prüfen dein Dach individuell und zeigen dir, welche Möglichkeiten du hast.
Oder lies weiter, um zu erfahren, welche Eigenschaften ein Dach besonders geeignet für PV machen.

Was macht ein Dach besonders geeignet für PV?
Darauf musst du achten
Folgende Dachmerkmale sind ausschlaggebend, um mit einer Photovoltaikanlage möglichst viel Strom zu erzeugen
1. Ausrichtung
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Ideal: Süden
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Möglich: Ost oder West (mit etwas weniger Ertrag)
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Nord: selten sinnvoll
Die Himmelsrichtung beeinflusst direkt den Ertrag der Anlage.
2. Neigung
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Optimal sind 30 bis 35 Grad
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Flachdächer benötigen eine Aufständerung
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Auch andere Neigungen sind nutzbar
Der Neigungswinkel wirkt sich auf die Effizienz aus.
3. Verschattung
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Schatten durch Bäume, Gauben oder Nachbarhäuser reduzieren den Ertrag
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Technik wie Optimierer kann Verluste mindern
Freie Flächen sind ideal – aber Schatten lässt sich technisch oft ausgleichen.
4. Fläche
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Große, zusammenhängende Flächen sind am besten nutzbar
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Auch kleinere oder unterbrochene Flächen sind möglich, aber mit geringerem Ertrag
Die Größe der Fläche bestimmt, wie viele Module installiert werden können.
5. Zustand
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Das Dach muss tragfähig und wetterfest sein
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Eine Vorab-Prüfung ist bei älteren Dächern empfehlenswert
Nur ein stabiles Dach ermöglicht eine sichere und langlebige Installation.
Wie werden PV-Module je nach Dachform montiert?
Das Wichtigste im Überblick
Bei Schrägdächern ist die sogenannte Aufdachmontage am weitesten verbreitet. Dabei werden die Module mit Schienensystemen oberhalb der Dachziegel befestigt – eine kostengünstige, bewährte Lösung mit guter Hinterlüftung. Ideal für bestehende Sattel-, Walm- oder Pultdächer.
Alternativ gibt es die Indachmontage, bei der die Module direkt in das Dach integriert werden und die Dacheindeckung ersetzen. Diese Lösung eignet sich besonders für Neubauten oder bei einer Dachsanierung. Sie ist optisch dezenter, bietet aber weniger Kühlung durch reduzierte Hinterlüftung.
Auf Flachdächern kommen spezielle Gestelle zum Einsatz, mit denen die Module in einem optimalen Winkel aufgestellt werden. Möglich ist sowohl eine Südausrichtung als auch eine Ost-West-Anordnung. Da keine feste Verankerung nötig ist, werden viele Systeme durch Ballast beschwert – was eine gute statische Planung voraussetzt.
Auch Sonderlösungen wie PV-Anlagen auf Carports, Fassaden oder individuellen Dachkonstruktionen sind möglich. Diese erfordern jedoch eine individuelle Planung und spezielle Befestigungssysteme.

Welche technischen Voraussetzungen muss das Dach erfüllen?
Das Wichtigste im Überblick
Tragfähigkeit prüfen
Ein Dach muss das zusätzliche Gewicht der Module und Befestigungssysteme sicher tragen. Je nach Art und Aufbau kommen etwa 15 bis 30 Kilogramm pro Quadratmeter hinzu. Besonders Flachdächer mit ballastierten Systemen brauchen eine genaue statische Bewertung.
Dachzustand – dicht und stabil
Die Dacheindeckung muss in gutem Zustand sein. Lose Ziegel, undichte Stellen oder altersbedingte Schäden sollten vor der Installation saniert werden. Nachträgliche Reparaturen sind aufwändiger und können die Anlage gefährden.
Ausreichend Fläche vorhanden
Bereits ab etwa 10 bis 15 Quadratmetern zusammenhängender Fläche ist eine kleine PV-Anlage möglich. Je größer die freie, unverschattete Dachfläche, desto effizienter lässt sich die Modulfläche planen und ausnutzen.
Baurechtliche Vorgaben beachten
Abstände zu Dachkanten, Brandschutzregeln oder Vorschriften bei denkmalgeschützten Gebäuden müssen berücksichtigt werden. In manchen Fällen ist eine Abstimmung mit der Behörde notwendig – ein Fachbetrieb kennt die Anforderungen vor Ort.

Welchen Einfluss haben Neigung und Ausrichtung auf den Ertrag?
Das Wichtigste im Überblick
Welche Ausrichtung ist optimal?
Die beste Ertragslage bietet eine Dachfläche mit Südausrichtung. Ost- oder Westdächer liefern etwas weniger Strom, sind aber oft sinnvoll – zum Beispiel bei hohem Eigenverbrauch am Morgen oder Abend.
Wie wichtig ist der Neigungswinkel?
Ideal sind etwa 30 bis 35 Grad. Abweichungen wirken sich nur moderat auf den Ertrag aus – selbst flache Dächer können gut genutzt werden.
Was tun bei ungünstiger Ausrichtung?
Technik kann ausgleichen: Aufständerungen auf Flachdächern oder Optimierer bei Verschattung helfen, auch weniger ideale Bedingungen effektiv zu nutzen.
Fazit
Die Dachform ist entscheidend – aber nicht alles.
Ob Sattel-, Walm-, Flach- oder Pultdach: Fast jede Dachform kann für Photovoltaik genutzt werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Entscheidend sind nicht nur Form und Fläche, sondern vor allem Ausrichtung, Neigung, Verschattung und der bauliche Zustand des Dachs. Auch bei weniger optimalen Voraussetzungen lässt sich mit moderner Technik und guter Planung viel erreichen. Wer sein Dach gezielt prüft und richtig nutzt, legt den Grundstein für eine effiziente und langfristig rentable Solaranlage.
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Vor Investitions- oder Entscheidungsmaßnahmen solltest du dich immer an qualifizierte Fachpersonen wenden.
Schritt für Schritt
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